Das wichtigste Element einer gemeinsamen Identität der Inseln rund um Sizilien ist die Tatsache, dass es sich um “Inseln der Insel” handelt. Jede Insel hat ihre eigene Geschichte und besitzt eine eigene Identität, aber alle sind über ein jahrtausendealtes Geflecht an Handelsbeziehungen und kulturellen Kontakten miteinander verbunden, häufig unter dem Einfluss der Mutterinsel.
Die sizilianischen Inseln bieten dem Besucher heute eine einzigartige Mischung aus Attraktionen, sind das ganze Jahr hindurch erreichbar und halten ein vielfältiges touristisches Angebot und Übernachtungsmöglichkeiten bereit aus Hotels (bis zur 5-Sterne-Kategorie) und anderweitigen Beherbergungsbetrieben. Der Tourist kann sich mit einem Kurztrip begnügen, sich aber auch und insbesondere auf einen langen Urlaubsaufenthalt einlassen und auf Entdeckungstour der zahlreichen Schätze begeben, die gut erhalten und frei zugänglich oder mit geführten Besichtigungen erlebbar sind, mit dem Boot oder zu Fuß, mit unterschiedlichen Schwerpunkten auf Naturlandschaft, Vulkanologie, Geschichte oder Weingastronomie.
spiegeln die Geschichten der verschiedenen kleinen Inseln grundlegende Unterschiede wider: Sie waren bereits seit dem Neolithikum besiedelt wie Lipari oder sogar seit dem Ende des Paläolithikums wie Levanzo, oder bis vor kurzem rückständig und verlassen gebliebene wie die Pelagischen Inseln.
Pantelleria ist ein Bezugspunkt entlang der Routen des Metalls, die in der Bronzezeit durch den Kanal von Sizilien verliefen, während die aus derselben Zeit stammenden Dörfer Filicudi und Ustica vielleicht Vorposten der Mykener im Tyrrhenischen Meer waren; gespalten durch die tiefe Rivalität, mit der sich Phönizier und Griechen gegenüberstanden. Alle Inseln sollten dann die römische Vorherrschaft und den darauffolgenden Niedergang des Reiches erleben, die Piratenüberfälle der Barbaren, die Wahl als Ort der Verbannung und schließlich das Erwachen aus einer langen wirtschaftlichen Trägheit mit dem Aufkommen des Tourismus.
Spuren dieser komplexen Ereignisse sind in den Mauern der Sesi in Pantelleria zu erkennen, in den Eoli in Filicudi oder in dem heute im Meer versunkenen Colombara in Ustica, in den Bollwerken der Burg von Lipari oder der Festungsanlagen von Punta Troia in Marettimo und von Santa Caterina in Favignana, oder eher verborgen zwischen den paläochristlichen Gräbern von Cala Palme in Lampedusa, den Kapitellen des normannischen Kreuzgangs der Kathedrale von Lipari und vor allem in den Überresten aus griechischer und römischer Zeit, die überall an den Küsten der Inseln verstreut sind, von denen viele – so jene, die während der Schlacht von Levanzo oder an den Untiefen der Felsformation Dattilo in Panarea Schiffbruch erlitten – grundlegende Seiten der Geschichte der Unterwasserarchäologie geschrieben haben.
sind allesamt Steine eines bunten Mosaiks der Biodiversität, die dazu geführt haben, dass die sizilianischen Inseln in den Naturverbund Rete Natura 2000 der Europäischen Union aufgenommen wurden, zahlreiche Schutzgebiete an Land und im Meer eingerichtet wurden, die aktiven und erloschenen Vulkane der Liparischen Inseln und die Rebstöcke in traditioneller Alberello-Erziehung in Pantelleria, die von der UNESCO zum “Welterbe der Menschheit” erklärt wurden.
Auf der idealen Tafel einer sizilianischen Insel, welche die außerordentliche Vielfalt der lokalen Produkte vereinen möchte, die heute größtenteils Slow-Food-Präsidien sind, finden wir die Zibibbo-Traube aus Pantelleria, den Malvasia delle Lipari, die Linsen aus Ustica und Linosa, die Kapern aus Salina, die aufgehängten Tomatendolden, die Pflaumen und Feigen lokaler Cultivar, neben Rotem Thunfisch, der nach den Traditionen der Tonnara in Favignana verarbeitet wird, über den Schwertfisch und die Pfeilkalmare der Liparischen Inseln, den Pesce Azzurro und die Langusten von Marettimo, bis zu den Adlerfischen aus Lampedusa.
Zu den traditionellen Produkten gesellen sich heute die Ergebnisse einer geschickten Wiedergewinnung der alten Weinberge, wie es in Pantelleria, Salina, Lipari, Vulcano, Panarea und Favignana geschehen ist.